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Karl Oppermann (1930 - 2022)

Der deutsche Künstler Karl Oppermann wurde 1930 in Wernigerode am Harz geboren. Nach dem Abitur studierte er Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin.

1971 bis 1996

Professur für freie Malerei an der HdK, jetzt Universität der Künste, Berlin

2009

Errichtung der „Stiftung Karl Oppermann“ an der Hochschule Harz

2015

Verleihung der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt

2021

Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande

STIL

Ölbilder, Collagen, Druckgrafiken und Aquarelle

Oppermann war ein deutscher Künstler, dessen Hauptwerk die Öl-Malerei war. Die Leichtigkeit seiner Aquarelle ist dennoch auch in seinen Öl-Bildern spürbar. Beide Techniken zeichnet eine besondere Dynamik aus, die Oppermanns unverwechselbare Handschrift zeigt. Ähnliches gilt auch für seine Zeichnungen, die an die Pinsel- bzw. Strichführung der Illustratoren der 20er Jahre erinnern.

EPOCHEN

Themenkreise

Abstrakte Periode

Abgesehen von seiner frühen und kurzen abstrakten Periode zwischen 1952 und 1953 verwandte der deutsche Künstler in seinen Werken stets gegenständliche Bezüge, die er in größeren Themenkomplexen wie „Jäger und Gejagte“, „boat people“, „der deutsche Traum“ oder „Que pasa“ verarbeitete.

Spanien und Italien

Auf der Suche nach einer freien, weiten Landschaft, deren Natur ihm einen Ausgleich zum Großstadtleben bieten sollte, wendete sich der deutsche Künstler Mitte der 50er Jahre dem spanischen Süden und ein Jahrzehnt später der Insel Elba zu.

Berlin Bilder

Oppermanns Werk dokumentiert zunächst die eingehende Auseinandersetzung mit den politischen und sozialen Problemen seiner Zeit. Hauptthema ist bis 1985 die Stadt Berlin in ihrem historisch-deutschen Bezug und die gegenwärtigen politischen Konflikte, mit denen sich die Stadt konfrontiert sah.

Humanistisch-christlicher Ansatz

Auch griff er immer wieder das Thema „Flucht und Vertreibung“ auf. Der große Asylantenstrom 1985/-1986 („boat-people“) veranlasste ihn zu seinen ersten Bildern. Diese thematisieren Flucht und Vertreibung und sind heute in der Stiftung Karl Oppermann in der Hochschule Harz in Wernigerode ständig präsent.

Lateinamerika

Inspirationen erfuhr der Maler auch durch mehrere Lateinamerika-Reisen. So fand sich anlässlich einer ersten Lateinamerika-Reise mit Ausstellungen in Bogota und Caracas in einer Zeitungskritik von Luis Freres erstmals die Bezeichnung Oppermanns als Prusiano-Latino vor. Der Begriff ist sowohl auf die eingehende Auseinandersetzung mit der preußischen Vergangenheit, die aus seinem Anspruch auf die politisch-historische Aufklärung resultierte, als auch auf seine emotionalen Verbundenheit mit Spanien zurückzuführen.

Harzlandschaften

Seitdem tauchten mittel- oder unmittelbar ähnliche Themen in seinem Werk auf. Nachdem er 1996 von Berlin nach Veckenstedt ins Harzvorland nahe seiner Geburtsstadt Wernigerode zurückzog, lag das Augenmerk des deutschen Künstlers vor allem in der Harzlandschaft. Seitdem thematisierte er oft den Brocken und die „Blocksberg-Mystik“. Oppermann malte daneben aber auch Stillleben. Hierfür holte er sich aus der Vielfalt der Natur immer neue Farbanregungen für sein Werk.

Politik und Kunst

Karl Oppermann thematisierte stets ihm am Herzen liegende politische Themen. Zuletzt erschien im Herbst 2020 eine Dokumentation zu dem Thema „Blocksberg“. In dieser nahm er eindeutig und kompromisslos zu den rechtsradikalen Entwicklungen in der BRD Stellung.

ATELIERS

Veckenstedt, Barcelona und auf Elba

Neben seiner Tätigkeit in Berlin unterhielt Oppermann Ateliers in Elba, Barcelona und Veckenstedt am Harz. Dort, nahe seiner Heimatstadt Wernigerode, lebte der deutsche Künstler bis zuletzt.

Stiftung Karl Oppermann

Gemeinsam mit der Hochschule Harz hat der deutsche Künstler im Jahre 2008 die „Stiftung Karl Oppermann“ errichtet, eine Sammlung großformatiger Ölgemälde.

Diese ist einmalig für die Fachhochschulen des Landes Sachsen-Anhalt. Oppermann brachte Bilder mit internationalen Themen ein, die nunmehr als Schenkung bzw. Dauerleihgabe in der Wernigeröder Hochschul-Bibliothek der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Im Jahr 2009 erweiterte der Maler die Stiftung um ein Porträt Alexander von Humboldts sowie um ein großformatiges Triptychon. Die Gemälde handeln von Selbsterfahrung, Aufbruch und Glückssuche, aber auch von Flucht, Vertreibung und dem Kampf ums Überleben.
Zur Homepage der Hochschule Harz

PRÄSENZ IN

Deutschen und internationalen Museen

  • Jüdisches Museum Berlin
  • Preußischer Kulturbesitz/Kupferstichkabinett Berlin
  • Landesmuseum Bonn
  • Kupferstichkabinett Dresden
  • Biblioteca Nacional de Madrid
  • Berlinische Galerie
  • Stiftung Berlin Museum

Außerdem befinden sich die Arbeiten des deutscher Künstlers in öffentlichen Institutionen und Banken wie der Behörde des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen in Magdeburg.

REZENSIONEN

über Karl Oppermann

Wiebke von Bonin, die Kunstkritikerin des Westdeutschen Rundfunks schrieb: „Und wollen sie Karl Oppermann wirklich kennen lernen, so sehen sie sich seine Zeichnungen an. Mit seiner ganzen Spontanität ist er hier, mit sicherem Strich setzt er eine Figur aufs Papier, oft auch nur eine Andeutung von Form, die das Auge mühelos ergänzt.“ (…) „Die Zeichnungen Oppermanns sind ein eigenes Medium, das er genial beherrscht.“ (Katalog Stiftung Burg Kniphausen, Dr. Wiebke von Bonin- Kulturredakteurin des WDR)

Im Jahr 2015 schrieb Michael Freitag zum 85. Geburtstag das Vorwort zum Katalog „Pinturas“.

Wichtige Texte über Oppermann findet man außerdem im NBK-Katalog „Berliner Künstler der Gegenwart, Heft 7“, dem Vorwort von Helmut Börsch-Soupan in „Berlin-Bilder“ 1963-86 von Ernst A. Busche und in „Prusiano Latino“ (Biographie) von Kerstin Englert.

AUSWAHL

Einzelausstellungen

Karl Oppermann blickt auf eine lange Reihe großer nationaler und internationaler Ausstellungen zurück. Gruppenausstellungen sind hier nicht aufgeführt.

KONTAKT

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@prof_karloppermann